I dress for me - not for you (2015) Installation - 18 Kleidungsstücke, Kleiderbügel, Klebeband, verschieden grosse Spiegel und -kacheln, Gouache - Masse variabel

Ausstellungsansicht: Kollektiv Raum. Haus für Kunst und Kultur Zürich, Januar 2016

Die Installation besteht aus verschiedenen Kleidungsstücken, welche mit Bügeln, Klebeband und Klammern an der Wand aufgehängt, und die von Hand mit kurzen und längeren Texten und Statements (u.a. aus dem Kopftuch- und Slut Shaming-Diskurs) beschriftet sind. Manchmal reichen die Texte über den Rand der Kleidung hinaus, was den öffentlichen Raum thematisiert, aber auch auf eine Ebene hinweisen soll, welche über die blosse Materialität hinausgeht. Mehrere Spiegelkacheln an der Wand angebracht sollen an den morgendlichen Blick in den Spiegel erinnern und das “betrachtet werden” ansprechen. Üblicherweise stehen die Kleider zwischen Körper und Öffentlichkeit, Individuum und Gesellschaft, und manchmal kommt es zu Konflikten zwischen Innen und Aussen. Z.B. erhitzt die Verschleierung des weiblichen Körpers europaweit die Gemüter, ebenso scheint sehr freizügige Kleidung anfällig auf die Inanspruchnahme der Deutungshoheit seitens des Betrachtenden zu sein. Über das Kopftuch, eines für uns mittlerweile fremd anmutenden Kleidungsstücks, entstand die Möglichkeit, ungeschriebene Regeln zu entschleiern und zu hinterfragen. Welche weiblichen Körper dürfen zur Schau gestellt werden, welche Kultur darf sichtbar gemacht werden und welche nicht? Der Grat des Tolerierbaren äussert sich als relativ schmal. Diese Arbeit verstehe ich vor allem als ein Statement für mehr Selbstbestimmungsrecht, sich so zu kleiden, wie mensch will!

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Boundaries and permeability

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I'm your desire